Otto Muellers "Badende" aus dem Jahr 1920 repräsentiert seine typische Formsprache, die er sich nach seinem Beitritt zu der Künstlergruppe "Brücke" aneignete. Zudem wird mit dem Motiv des Menschen oder des weiblichen Akts in der Landschaft das zentrale Bildthema innerhalb seines Œuvre wiedergegeben. In verschiedenen Variationen kehrt der weibliche Akt in seinen Bildern immer wieder. Die schlanken, spitzen Körper fügen sich als helle Flächen in die wilde und ursprüngliche Natur ein.
Das Werk wurde in der 1. Mappe des ersten Jahrgangs der Zeitschrift "Die Schaffenden" im Jahr 1919 publiziert. Die Mappe wurde im Jahr 1915 von Paul Westheim und dem Literaturverleger Gustav Kiepenheuer gegründet. Der Titel "Die Schaffenden" gibt programmatisch den Inhalt jener Mappen wieder, denn veröffentlicht wurde vor allem junge, zeitgenössische Kunst des innovativen Zeitgeistes. So waren in den Mappen des zweiten Jahrganges etablierte Künstler wie Karl Schmidt-Rottluff und George Grosz neben Nachwuchskünstlern wie Carl Crodel und Hans Orlowski vertreten.
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